02.11.2019

Helfer – Retter – stille Helden

Ausstellung


© MMS

Rettungswiderstand während der Zeit des Nationalsozialismus in Europa
Eine Ausstellung in Rom
2019



  © MMS
Das Schicksal von Anne Frank, die Geschichte von Raoul Wallenberg und der Film Schindlers Liste sind weithin bekannt. Sie stehen exemplarisch für eine Vielzahl von Versuchen im damaligen Einflussgebiet der NS-Herrschaft, aber auch in angrenzenden Ländern, Jüdinnen und Juden vor der Deportation und dem sicheren Tod zu retten.  Arno Lustiger, ein Holocaust-Überlebender und Historiker, prägte den Begriff „Rettungswiderstand“, um jener zu gedenken, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens anderen Menschen geholfen haben und sich damit in Opposition zur Staatsräson begaben.
Während die schweigende Mehrheit wegsah, als ihre Nachbarn oder Kollegen aus ihren Wohnungen oder Arbeitsstätten abgeholt wurden, half eine im Stillen agierende Minderheit verfolgten Jüdinnen und Juden unterzutauchen oder zu fliehen. Deren Motive waren so unterschiedlich, wie die Art und Weise, mit denen sie den Verfolgten Hilfe leisteten. Religiöse, humanitäre, moralische und ethische Gründe mögen die vornehmlichen Beweggründe gewesen sein, oder schlichtweg Mitmenschlichkeit. Nicht selten gaben auch eigene Vorteile oder Profitdenken den Ausschlag, um Fluchthilfe zu leisten, falsche Pässe zu beschaffen oder das Untertauchen zu ermöglichen.
Die Bereitschaft und der Aktionsradius variierten aufgrund unterschiedlicher politischer, ökonomischer und sozialer Faktoren in den jeweiligen Ländern. Im Deutschen Reich sowie in den von ihm besetzten oder mit ihm verbündeten Ländern wurde die Hilfeleistung gegenüber Jüdinnen und Juden mit ungleich härteren Sanktionen (bis hin zur Todesstrafe) belegt als in den neutralen Staaten Europas. Während des Zweiten Weltkrieges erhöhten sich die Gefahren für die Helfer und ihre Familien, insbesondere im Hinblick auf die Lebensmittelbeschaffung und Unterbringung der Untergetauchten.